Heinrich-Suso-Gymnasium

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Andreas Vesalius: De humani corporis fabricia libri septem [Jb 32X]

Andreas Vesalius1543 erschien in Basel das großformatige und großvolumige Werk über Anatomie des menschlichen Körpers. Es ist in sieben Bücher aufgeteilt, die der Reihe nach die menschlichen Knochen, Muskeln, Venen, Arterien, Organe des Unterleibes, des Brustkorbes und des Kopfes beschreiben.

Ganz besonders eindrücklich wird das Werk aber durch seine über 250 Holzschnitte, die teilweise von Vesalius, zum größten Teil aber aus der Schule Tizians in Venedig stammen. Berühmt sind darunter die ganzseitigen Skelettdarstellungen, die auch an die Vergänglichkeit alles Irdischen gemahnen sollen, und die vierzehn Abbildungen von Muskelmännern vor einer Landschaft aus der Provinz Padua.

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1543 erschien in Basel das großformatige und großvolumige Werk über die Anatomie des menschlichen Körpers. Der Verfasser, Andreas Vesalius (1514 - 1564) war gerade 29 Jahre alt, als sein Werk erschien. Es ist in sieben Bücher aufgeteilt, die der Reihe nach die menschlichen Knochen, Muskeln, Venen, Arterien, Organe des Unterleibes, des Brustkorbes und des Kopfes beschreiben. Das Werk entstand in der Zeit, als Vesalius an der Universität Padua lehrte, wo er 1537 promoviert hatte.

Im Gegensatz zu seinen Vorgängern, die aus den Texten des griechischen Arztes Galen (129 - 199) vorlasen, während parallel dazu ein Barbier die entsprechenden Teile der auf dem Seziertisch liegenden Leiche freilegte, führte Vesalius das Messer selbst. Er sezierte und dozierte gleichzeitig. In dieser Tätigkeit ist er auch auf dem Frontispiz seines Werkes abgebildet. Vesalius wies so über 200 Fehler der traditionellen Medizin nach.

Ganz besonders eindrücklich wird das Werk aber durch seine über 250 großartigen Holzschnitte, die teilweise von Vesalius, zum größten Teil aber aus der Schule Tizians in Venedig stammen, manche Autoren nennnen von Calcar als Künstler. Berühmt sind darunter die ganzseitigen Skelettdarstellungen, die auch an die Vergänglichkeit alles Irdischen gemahnen sollen, und die vierzehn Abbildungen von Skeletten und Muskelmännern vor einer Landschaft aus der Provinz Padua.

Vesalius war der Druck des Werkes so wichtig, dass er eigens nach Basel reiste, um bei der Drucklegung mit zu helfen. Auch der Drucker, Johannes Oporion tat sein Bestes: Er fertigte sogar eigens ein Alphabet von Zierinitialien an, auf denen Putten bei medizinischen Tätigkeiten zu sehen sind. Dass ein solcher Prachtband nicht billig war, zeigt das Titelblatt des Bandes, den die Zentralbibliothek Zürich besitzt. Dort ist der Kaufpreis von 10 Pfund vermerkt, dies entsprach fast einem Monatslohn der Pfarrstelle des Erstbesitzers. An Vesalius' Aufenthalt in Basel erinnert heute noch ein Skelett, das in der historischen Abteilung der Basler Anatomischen Sammlung steht. Nach einer öffentlichen von Vesalius durchgeführten Sektion wurde das Skelett des Elsässers Jacob Karrers präpariert, der wegen versuchten Totschlags an seiner Frau hingerichtet worden war.

Die Suso-Bibliothek besitzt nicht die Erstausgabe, unsere Ausgabe trägt auf dem Buchrücken und im Druckvermerk auf der letzten Seite die Angabe: "Basel 1555", es handelt sich also um die zweite Ausgabe des Werkes. Leider hat der Band einen Wasserschaden, was auf den Abbildungen teilweise zu sehen ist, und die ersten Seiten sind teilweise eingerissen, der Einband beschädigt. Mit den Mitteln aus dem Restaurationsfond wird es aber möglich sein, das großartige Werk im Jahr 2002 zu restaurieren.

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