Heinrich-Suso-Gymnasium

Neuhauser Str. 1 78464 Konstanz

Geschichte des Heinrich-Suso-Gymnasiums

Wichtige Ereignisse und Entwicklungen der allgemeinen deutschen und europäischen Geschichte prägen nicht nur die Geschichte von Staat und Gesellschaft, sondern auch die Geschichte der Schule. Aber auch innerschulische Ereignisse wie Ausflüge, Schulfeiern, Konzerte, Ausstellungen, die Gründung einer Schülerverbindung oder die Gründung eines Fördervereins, neue Kollegen und Kolleginnen oder der Wechsel in der Leitung der Schule sind für die Schülerinnen und Schüler, Lehrer und Eltern oft wegen ihres unmittelbaren Einflusses auf den Unterricht und wegen ihrer Auswirkungen auf die Akzeptanz der Schule in der Öffentlichkeit von großer Bedeutung.

Im folgenden Überblick sind Ereignisse und Entwicklungen unterschiedlichster Art aufgeführt: solche, die die Schule fundamental änderten, aber auch Ereignisse, die eher illustrierenden Charakter haben.

Die aufgeführten Daten zeigen nicht die gesamte Geschichte der Schule, aber sie belegen, wie die Schule in 400 Jahren ohne Unterbrechung bestehen konnte. Sie zeigen aber auch, dass viele grundlegende Probleme von Schule, Schülern, Lehrern und Behörden durch die Jahrhunderte ähnlich oder sogar gleich bleiben. Schülerzahlen und die Zusammensetzung der Schüler werden in unregelmäßigen Abständen aufgezählt.

1604 –1806

1604

Der Rat der Stadt schließt nach langen Querelen einen Vertrag mit dem Orden der Jesuiten, der "Gesellschaft Jesu", zur Errichtung eines Kollegs. Die Jesuiten erhalten hierzu ein Grundstück am See – "ein Stück stinkender Sumpf, in dem die Frösche quakten"[1]. Grundsteinlegung des Kollegs, 4. April 1604; erster Unterricht im "Kleinspitäle" in der Torgasse. Eröffnung der Schule mit 250 Schülern.[2] "Zu den vorzüglichsten Aufgaben der Gesellschaft gehört es, die unserem Institute entsprechenden Wissenschaften so zu lehren, dass die Lernenden daraus zur Erkenntnis und Liebe unseres Schöpfers und Erlösers angeeifert werden."[3]

Im Zusammenhang mit der Gründung des Kollegs erfolgen mehrere Stiftungen für die bis heute bestehende Bibliothek.

1607

Fertigstellung von Kolleg und Kirche (St. Konrad). Zur Übergabe der Kirche Aufführung des ersten Schul-Theater-Spiels.[4] Bezug des Kolleggebäudes, heute Staatliches Schulamt, staatliches Hochbauamt (Münsterbauhütte) in der Konzilstraße. Grundsteinlegung des Gymnasiums-Gebäudes, heute Stadttheater.

1610

Fertigstellung des Gymnasiumsgebäudes, Bezug der Schule mit acht Schulräumen. (Kolleg und Schulgebäude wurden durch zahlreiche Stiftungen finanziert; u.a. durch die Vereinigung des reichsritterschaftlichen Adels im Hegau.)

1663

Die gesamten städtischen Schulen werden unter die Aufsicht der Jesuiten gestellt, auch die städtische Lateinschule.

1686

Nach der Verlegung der Universität Freiburg nach Konstanz (1686-1698)[5] Streit zwischen den Jesuiten und den Professoren der Universität um die Lehrkanzeln für Philosophie, Kirchenrecht, und Kontroverstheologie.

1710

181 Schüler. Zur Hundertjahrfeier des Schulgebäudes Renovierung der Schule, großteils bezahlt durch den reichsritterschaftlichen Adel im Hegau. Hierfür sollten die Schüler aus den ritterschaftlichen Familien Vorzugsplätze im Klassenzimmer, in der Aula und in der Kirche erhalten, "so dass sie nicht under denen Plebei sitzen sondern erhöhete à part Stühle haben."[6] Außerdem sollten sie bei den Stipendien bevorzugt werden.

1727

Streit zwischen Stadt und Jesuiten um die Jurisdiktion über straffällige Studenten des Kollegs.

1774

Nach der Aufhebung des Jesuitenordens (1773) durch Papst Clemens XIII. wird das Jesuiten-Lyzeum als staatlich-österreichische Schule, als "Collegium Josephinum" weitergeführt;[7] 81 Schüler, darunter nur 12 auswärtige. Der Unterricht wird im Jesuiten-Kolleg-Gebäude gehalten. Fast vollständiges Auswechseln der Lehrer.

"Diese große Veränderung wurde in hiesiger Stadt gleichgültig aufgenommen; nur einzelne leidenschaftliche Freunde des Ordens ergossen sich in Spottgedichten gegen Papst Clemens. Freunde der Aufklärung und der Wissenschaft dagegen stimmten nicht in ihre Klage ein."[8]

Exjesuiten durften keinesfalls Theologie und Philosophie lehren.

Neue Lehrpläne.

1781

Neue "Disziplinargesetze": Jeder Mensch sei seinem Gewissen verbunden, "seine Seelenkräfte nach Möglichkeit auszubilden…darum (muss) das Lernen als unerlässliches Mittel, als eine von Gott gebotene Pflicht angesehen werden." Verbot aller bisher üblichen Körperstrafen. Einführung eines "Ehren- und Schandbuches", in die jeweils "rühmliche Handlungen", bzw. "entgegengesetzte Fehler" einzutragen sind.[9]

1784

Das "Collegium Josephinum" wird Gymnasium. Lehrgegenstände nach österreichischem Lehrplan: Christliche Glaubens- und Sittenlehre, Geschichte, Naturkunde, die lateinische, griechische und deutsche Sprache, Logik, Theorie des Stils und der schönen Wissenschaften. Musik und Gymnastik soll eingeführt werden. Der Grammatik-Unterricht in den alten Sprachen soll zugunsten der Interpretation von lateinischen und griechischen Schriftstellern verringert werden.[10]

1787

Verkauf des alten Schulgebäudes, das in den nächsten Jahren zum Ball- und Theatersaal umgebaut wird.

1797

Besetzung der Stadt durch französische Truppen. Am Gymnasium unterrichten sechs Lehrer die Fächer Poetik und Rhetorik, Syntax, Grammatik, Rudimente (Anfangs- und Elementarfächer). Das Lyzeum gilt als Erweiterung des Gymnasiums zur Vorschule der Universität.

1798

Ausschließlich Lehrer aus dem Benediktinerkloster St. Blasien.

1800

Acht Theologen bestehen die Abschlussprüfung trotz andauernder Kriegszeiten.

Konstanz war als Studienplatz beliebt, weil wegen der aktuellen Stellung der verfeindeten österreichischen und französischen Armeen "Konstanz hinter dem Kriegstheater lag", "folglich Wahrscheinlichkeit vorhanden war, dahier mit mehr Ruhe als wo immer studieren zu können".[11] Die Stadt war durch französische Truppen besetzt, Petershausen durch österreichische. Es bestanden große Bedenken der Professoren, ob die österreichischen Offiziere die Studenten in die besetzte Stadt ziehen lassen würden. Nach österreichischer Vorschrift durften in Konstanz weder studiert, noch eine Prüfung abgelegt werden.

Die Professoren wollen nicht gegen diese Vorschrift verstoßen und bezeichnen die drei verbliebenen österreichischen Studenten nur noch als "Gäste", die auf "eigene Verantwortung" an der Schule studierten.

Die französischen Offiziere lassen allerdings die Studenten zum Studium durch die Demarkationslinien in die Stadt passieren.

 

 

1806 - 1871

1806

Konstanz wird dem Großherzogtum Baden einverleibt. Das Lyzeum wird badisches Staatsgymnasium. "Notabene! Per rerum humanarum conversionem lyceum nostrum unacum urbe Constantia cessavit esse caesareo regium; et est modo magni-ducale Badense.

Immortalia ne speres! Horat."[12]

Die Schule wird staatliches "Großherzogliches Lyceum" und bekommt mit wachsender Schülerzahl rasch überregionale Bedeutung. Zahlreiche Schüler kommen aus Württemberg und Bayern. Erstmals Aufnahme evangelischer Schüler.

1807

Französisch ab dritter Klasse

1810

Zum Gesundheitszustand der Schüler: Von 19 Schülern der ersten Klasse waren 12 an natürlichen Blattern erkrankt gewesen. Die Übrigen sind geimpft. In der vierten Klasse hatten sogar von 10 Schülern 9 die natürlichen Blattern überstanden. Insgesamt waren in der gesamten Schule in sieben Klassen von 93 Schülern 59 bereits an Blattern erkrankt gewesen; darunter viele "augenscheinlich". (Ab 1811 in den Zeugnissen keine Angaben mehr über Blattern/Pocken.)

Einige Schüler werden zum Militärdienst einberufen. Anmerkung aus der Notenliste: Simon Bertsche von Schörzingen, 23 Jahre alt: "Von diesem lieben Junge wäre nichts als vorzüglich Gutes zu sagen gewesen: allein plötzlich ward er von seinem König [dem König von Württemberg] mitten aus seiner Laufbahn weggerissen und zum Soldatenstande gezwungen, zu dem er weder Geschicklichkeit noch Lust hat." Schüler Joachim Sonntag: "Auch dieser ward – ohne dass eben die Musen um ihn trauerten - von dem Könige weggenommen. Wo er jetzt sitzt und was er unternimmt ist uns unbekannt."[13]

1812

"Fünf Schweizer entzogen sich … [der französischen] Vorlesungen ganz, indem (wie sie sagen und auch nicht daran zu zweifeln ist) ihre Regierungen die französische Sprache nicht von ihnen fordern. Dieses gilt auch in Ansehung der griechischen Sprache."

1813

Sechs Schüler werden zur Landwehr im Krieg gegen Napoleon einberufen. Nicht alle können nach ihrer Rückkehr die Abschlussprüfung absolvieren.

1823

309 Schüler

1828

Einführung eines Schulgeldes; pro Schüler 14 Gulden im Jahr. Mit diesen Einnahmen wird die Lehrerbesoldung erhöht; von jährlich 500 auf 650 Gulden.

1829

Auf die Bitte, er möge seine Stunden pünktlich halten, antwortet der Prof. für Physik: Er wolle gerne, aber werde auch zu Patienten gerufen. Er brauche einen weiteren Erwerb, denn "ohne ärztliche Praxis" könne er sich keinen Lebensunterhalt verschaffen.

Diskussion um Notentransparenz: Alle Noten bei den Osterprüfungen sollen begründet werden können, keine Zufälle sollen entscheiden.

Bei Namens- und Geburtstagen des Großherzogs und beim allgemeinen Dankfeiertag am Ende des Jahres sollen eigene Gottesdienste in der Lyzeumskirche abgehalten werden.

Anstellung des Zeichenlehrers Nikolaus Hug und des Musiklehrers Schmalholz. Damit wird einer "Forderung unserer Tage, welche durch Gesang und Musik die Ausbildung des Gefühles und Gemütes befördert wissen will, entsprochen."[14]

1830

Nur 127 Schüler, da kaum noch Ausländer aus Österreich, Bayern und Württemberg, aber auch wegen höherer Anforderungen. "Solche Änderungen befreiten diese [die Schule] von einer schädlichen Überzahl von vielen talentlosen untätigen Schüler, und sicherten dabei dem Wirken der Lehrer einen günstigeren Erfolg." [15]

1831

Klage der Lehrer über die "unverhältnismäßig geringe Besoldung der hiesigen Professoren". Vorschlag: Die in Aussicht gestellte Erhöhung des Gehalts des Herrn Kreisdirektors Rettig soll abgelehnt und zur Erhöhung der Professorengehälter benutzt werden.

Einführung einer Art von "Seminarfach", in dessen Schwerpunkt die Präsentation liegt: "Zur Erhöhung der Aufmerksamkeit und des Nachdenkens, wie auch zur Schärfung der Urteilskraft der Schüler von den philosophischen Kursen erachtet es die Konferenz für sehr vorteilhaft, unter den letzteren monatlich ein disputorium einzuführen, wozu der Gegenstand vorauszubestimmen wäre, damit die Disputation sich gehörig vorbereiten und einstudieren könnten [!] . Der Akt selbst soll in Gegenwart des Präfekts und der Professoren im Lyzeumssaale vorgenommen werden."[16] In der Folge werden musikalische Darbietungen mit Vorspiel und Deklamation verbunden.

Lehrdeputat: 21 Stunden pro Woche; ein Lehrer klagt, er müsse 23 Stunden geben.

1834

Einrichtung der "Höheren Bürgerschule" mit einem neusprachlich-mathematischen Zweig in den Räumen des Lyzeums. Beide Schulen haben gemeinsame Lehrer und eine gemeinsame Direktion unter der Leitung des Geistlichen Rates und Lyzeums-Direktors Lender. 1848 wird die "Höhere Bürgerschule" (heute Alexander-von-Humboldt-Gymnasium) selbstständig.

120 Schüler.

1835

Nach langer Vorbereitung ist der Präfekt bereit, neue Statuten zu machen und diese mit den Studierenden zu besprechen. Mehrere Schüler erhalten 6-, 12-, 24-, und 48-stündige Karzerstrafe; u. a. wegen Beleidigung des Präfekten.

1839

Zuweisung eines Badeplatzes für die Schüler durch den Gemeinderat. Schüler der fünf unteren Klassen des Lyzeums und der höheren Bürgerschule dürfen "unter der Aufsicht eines Lehrers und von zwei schwimmgeübten Schülern der obersten Klassen" baden.

1840

39 Schüler werden wegen "Unfleißes" und schlechtem Betragen ermahnt, nachdem in der Konferenz alle Klassen sorgfältig besprochen worden sind.

1847

Die Direktion "wird veranlasst binnen acht Tagen zu berichten, ob Verdacht vorhanden sei, dass geheime Verbindungen landsmannschaftlicher oder anderer politischer Art unter den Schülern der Lehranstalt bestehen, und bejahendenfalls, ob sie mit Verbindungen auf Universitäten irgend einen Zusammenhang haben."

1848

Mehrere Schüler nehmen am revolutionären "Hecker-Zug" im April 1848 teil und werden dafür schwer bestraft, teilweise auch relegiert.

Bürgermeister Hüetlin beklagt sich über störende Schüler in der Stadt bei den Bürgerwehrübungen:

"Bei den auf dem Stadthausplatz dahier stattfindenden Übungen der Bürgerwehr findet sich jeweils eine große Zahl an Schülern der höheren Bürgerschule und der unteren Klassen des Lyceums ein. Diese jungen Leute zeichnen sich jeweils durch ein störendes und unverständiges Betragen nachteilig aus.

Beständiges Hin- und Herrennen, lautes Schreien und Lärmen und Raufereien sind es, wodurch diese Knaben diesen Übungen der Bürgerwehr auf unangenehme Weise in den Weg standen..."[17]Die Lyzeumsdirektion wird im Herbst 1848 aufgefordert, den Schülern den Besuch des Stadthausplatzes "gründlich zu untersagen".

1849

Im Mai nehmen einige Schüler am badischen Volksaufstand teil.

1864

Eröffnung des Erzbischöflichen Studienheimes St. Konrad (Konradihaus) als Gymnasialkonvikt zur Ausbildung von katholischen Priestern; zunächst 11 Schüler.

Durch das Konradihaus erhebliche Ausdehnung des Einzugsbereiches der Schule in den Schwarzwald und Hegau. Hunderte von katholischen Priestern werden an der Schule ausgebildet; darunter auch der spätere Erzbischof von Freiburg Dr. Konrad Gröber. Oft sind ein Drittel bis die Hälfte einer Klasse "Zöglinge" aus dem Konradihaus[18].

1866

Schulausflug: Rundfahrt auf dem Bodensee mit Halt in Rorschach, Bregenz (Aufstieg zum Gebhardsberg), Lindau und Friedrichshafen. "Bald nach diesem fröhlichen Schulfeste entbrannte der traurige und beklagenswerte Bürgerkrieg in Deutschland, der jedoch an unserer Anstalt bis jetzt keine weitere Störung bewirkte, als dass ...drei Schüler der sechsten Klasse als Conskribierte zum Waffendienste einberufen wurden. In der Hoffnung auf baldige Wiederherstellung des Friedens und im Hinblick auf die günstige örtliche Lage der Stadt Constanz glauben wir mit Gottes Hilfe auch im nächsten Schuljahre dem friedlichen und ersprießlichen Werke der Jugendbildung ungestört obliegen zu können."[19]

1869

Neuer Lehrplan: Latein in der ersten und Griechisch in der vierten Klasse,

Naturwissenschaften in der ersten Klasse[20]. Turnunterricht wird obligatorisch.

1870/71

Am deutsch-französischen Krieg nehmen zahlreiche Schüler teil, sechs kehren nicht

zurück.

1871 – 1918

Nach der Gründung des Deutschen Reiches finden zahlreiche politisch-patriotische Veranstaltungen in jedem Schuljahr statt: z.B. "Ergebenheitsadressen" an den Kaiser und an die großherzogliche Familie. Feiern zu Kaisers Geburtstag, Jubelabordnungen, wenn der Großherzog oder gar die Kaiserin die Mainau besuchen.[21]

1872

Bezeichnung der Schule als Gymnasium. Die Benennung der Klassen von Prima bis Sexta wird gedreht: Die Sexta wird unterste, die Prima die höchste Klassestufe.

1878

Neun Abiturienten

1879

Acht Abiturienten, davon zwei durchgefallen; Gründung des Schülerstammtisches "Pennal"

1883/84

Schülerzahl: 272 Schüler, 17Abiturienten; von 199 katholischen Schülern gehören 23 zur altkatholischen Gemeinde von Konstanz.

1884/85

Ergebenheitsadresse der Schule an den Großherzog: "An dem freudigen Ereignisse, welches durch die Verlobung seiner königlichen Hoheit des Erbgroßherzogs Friedrich v. Baden mit der durchlauchtigsten Prinzessin Hilda von Nassau in der Familie unseres angestammten geliebten Fürstenhauses einkehrte, nahm auch unsere Anstalt mit dem ganzen Lande und Volke Badens den aufrichtigsten, herzlichsten und innigsten Anteil."

1885/86

Visitation des Turnunterrichts durch den Direktor der Turnlehrer-Bildungsanstalt A.

Maul.[22]

Wiedereröffnung des Konradihauses nach der vorübergehenden Schließung im sog. "badischen Kirchenkampf".

39 Abiturienten; deren Berufswünsche: 18 Theologie, 7 Medizin, 6 Militär, 3 Cameralwissenschaften, 2 Jura, 1 Philosophie, 1 Forstfach, 1 Maler.

1888

Jeder Abiturient erhält durch die Großherzogin Luise von Baden die "Gedächtnisreden" zu Feierlichkeiten zum Tod der beiden Kaiser Wilhelm I. und Friedrich III. von Ernst Curtius.

Lehrer und Schüler beteiligten sich am Empfang für Kaiserin Augusta, "als Allerhöchst dieselbe bei Ihrer Abreise von der Mainau die Stadt Konstanz berührte."

1896

Alle Kollegen und Klassen nehmen am 26. Januar "geordnet" an der Kaiserfeier teil.

1897/98

Erstmals israelitischer Religionsunterricht durch den Stadtrabbiner Dr. Hannes.

1900

Große Feiern zur Jahrhundertwende.

Aufnahme des ersten Mädchens, allerdings nur als Gastschülerin.

Neues freiwilliges Fach: Stenographie nach Gabelsberger[23].

1903/1904

Neue Schulordnung und neue Stundentafel: In der Oberprima 7 Stunden

Griechisch, dafür eine Stunde Latein weniger.

Die Gymnasiumskirche St. Konrad (heute Christuskirche), seit 1610 im Alleinbesitz des Gymnasiums, wird der altkatholischen Gemeinde übergeben.

368 Schüler, darunter eine Schülerin in der Quinta (Hedwig Arnold). 23 Abiturienten.

1904

Dreihundertjahrfeier: "Wer diese Jubelfeier mitmachen durfte, wurde von ihr tief und nachhaltig beeindruckt. Die Zeitungen berichteten eingehend und wohlwollend über den Festablauf..."[24]

373 Schüler, 3 Schülerinnen, 24Abiturienten.

1905

Mädchen werden erstmals als "ordentliche Schülerinnen" aufgenommen.

1905/06

Nach langen Verhandlungen Grundstückskauf für das neue Schulhaus weit vor der

Stadt in der Neuhauserstraße für 350 000 Mark.

329 Schülerinnen und Schüler, darunter sechs Mädchen, 35 Abiturienten; von diesen studieren acht Theologie, darunter Max Metzger aus Schopfheim.

1907/08

Große Trauer über Tod Großherzog Friedrichs, genannt "Friedrich der Deutsche".

324 Schülerinnen und Schüler, 10 Mädchen, 25 Abiturienten.

1908

Baubeginn der neuen Schule unter der Leitung des Architekten Jordan. Gesamte Baukosten: 950 000 Mark

1909/10

Drei Schüler ertrinken am Horn bei einem aufkommenden Sturm.

1910/11

Umzug in den neuen Schulhausbau am Ende des Wintersemesters und in den Osterferien.

"1911 sind wir vom Jesuitenkolleg umgezogen in den Neubau an der Neuhauserstraße. Das war ein großartiges Erlebnis. Wir hatten eine zoologische und eine botanische Sammlung, und wir Schüler haben alles per Hand getragen, der eine einen alten Geier, der andere eine ausgestopfte Ente - das war sehr praktisch, in einem Tag war alles geschafft, und es hat nicht einmal etwas gekostet."[25]

Schülerzahl: 304 Schüler, darunter 13 Mädchen; 23 Abiturienten.

Zahlreiche Schüler werden durch Stipendien unterstützt. Abgesehen von nicht angemeldeten Verwandtschaftsstipendien wurden aus 51 Stiftungen und den Einzelunterstützungen aus dem Konstanzer Almosenfond 8 763 M bezogen.

1911/12

Lehrerdeputat 19 – 21 Stunden

1912/13

Kaiserfeier des Stammtisches Pennal

282 Schüler, darunter 10 Mädchen, 43 Schüler bestehen die Reifeprüfungen.

 

1914

Kaiserkneipe des Stammtisches Pennal am 26. Januar: patriotische Ansprache mit dem

"Kaiserhoch" und dem Lied "Deutschland, Deutschland über alles".

Zu Beginn des Ersten Weltkrieges im August treten insgesamt 4 Lehrer und 33 Schüler aus Ober- und Unterprima, Ober- und Untersekunda ins Heer ein. Die ersten Unterprimaner fallen bereits im Herbst.

Im Dezember sog. Kriegs-Reifezeugnis für Unterprimaner im Kriegsdienst, darunter

auch für Albert Leo Schlageter.[26]

Schülerzahl: 248 darunter 8 Mädchen; 25 Abiturienten

1914 - 1918 keine Stammtische der Verbindung Pennal. Eintrag in das Stammbuch:

"Und die am tollsten gewettert,

sind still und stumm.

Die Becher der Freude zerschmettert." [27](s. Totentafel)

1915/16

Schulfeste: Kaisers und Großherzogs Geburtstag, jeweils mit Gesängen und Festreden. 17 Schüler aus den oberen drei Klassen werden in den "Heeresdienst" abberufen.

1916/17

Große Zigarrenspende an Soldaten im Feld; 1200 Zigarren werden durch die Schüler gesammelt. Weitere Sammelaktionen für die Versorgung der Bevölkerung: Teekräuter,

Lindenblüten, usw.; Kohleferien wegen Mangel an Heizmaterial vom 7. bis 13. Februar. Die vierte, fünfte und sechste Kriegsanleihen an der Schule ergeben den beachtlichen Betrag von 67 511.- Reichsmark, die im nächsten Jahr noch um 38 137.- Reichsmark aufgestockt wurde.

1917/18

Teekräuter und Altmaterialsammlungen. Fünf Unterprimaner erhalten "fürsorgliche

Reifeprüfungen", für den Fall, dass sie eingezogen werden. Es findet eine vierte

erleichterte Reifeprüfung im November 1917 und im Mai 1918 statt, neuen Unterprimaner sind Kriegsteilnehmer.

 

1919 – 1933 "Weimarer Republik"

Schulfeiern in der Weimarer Republik spiegeln republikanische aber oft auch national-politische Vorstellungen wider. Der Reichsverfassungstag wird ebenso gefeiert wie der 80. Geburtstag Hindenburgs, der Gedächtnistag der Reichsgründung 18. Januar, der Volkstrauertag am 4. März mit einer Fahnenabordnung bei der Totengedenkfeier. Weitere Feiern zum Tod Friedrich Eberts, zur Tausendjahrfeier Rheinland, zum zehnjährigen Gedenken des Ausbruchs des 1. Weltkrieges, aber auch Schulfeiern zu Klopstock und Kant.

Zum Gedenken an ihre gefallene Söhne werden Schulstiftungen von Eltern gestiftet, z.B. die Müller- und die Rothschild-Stiftung. Leutnant Müller war in Belgien im Luftkampf gefallen. Mit 2000 Mark Stiftungskapital sollte der Sport (Segeln und Skilauf) unterstützt werden.

Alfred Rothschild aus Randegg hatte als Primus die Abiturrede vor dem Krieg gehalten und war als Kriegsfreiwilliger gefallen. Diese Stiftung wurde nach der Inflation 1928/29 nochmals erneuert und bestand bis 1935 als Preis an den Redner der Abitur-Rede und an einen künftigen Medizin-Studenten. Als "jüdische Stiftung" wurde der Preis seit 1936 nicht mehr verliehen.

1918/19

Rückkehr von 34 Schülern und 2 Lehrern aus dem Krieg. Von insgesamt 182 Kriegsteilnehmern aus der Schule sind im Ersten Weltkrieg 47 Schüler und 3 Lehrer gefallen.

Für diese Gefallenen wird eine Erinnerungstafel geschrieben.

Ab Neujahr wieder Unterricht in voller Stundenzahl. Teilung der großen Klassen . Stützkurse für Heimkehrer in Latein, Griechisch und Mathematik.

Wegen einer Grippe-Epidemie wird im Oktober/ November 4 – 5 Wochen die Schule geschlossen. Ein Schüler stirbt an der Grippe.

Schülerzahl 1919: 369, 379 Jungen, 16 Mädchen.

1919

Einstellung von speziell für das Lehrfach an Gymnasien ausgebildete Zeichen-, Musik- und Turnlehrer.

1920

Gründung der "Vereinigung der Freunde des humanistischen Gymnasiums".

Wiederaufnahme der Schultheater-Aufführungen im Stadttheater.

Mehrere Aufführungen; z.B. Sophokles: König Ödipus (1920), Euripides: Alkestis (1923), Aischylos: Agamemnon (1925), Die Perser (1927)

1923

Schuljahrbeginn Ostern

1926

Wahlfach Italienisch

1927/28

Bei Aufnahmeprüfungen wird die Fertigkeit im Gebrauch der lateinischen Schrift

geprüft. Alle Mädchen von VI – UII haben Pflichtunterricht in "Nadelarbeit", die

Obersekunda der Mädchen muss diesen Unterricht in der Klosterschule Zoffingen oder in der Friedrich-Luisen-Schule (heute Ellenrieder-Gymnasium) besuchen.

Unterschiedliche Länge des Grundschulbesuches: Von den Sextanerinnen und Sextanern besuchten drei die Grundschule 3 Jahre, 12 waren 4 Jahre und zwei 5 Jahre in der Grundschule.

1931/32

Die Berufsberatung für die Abiturientinnen und Abiturienten gestalten sich in "diesem Krisenjahr" als besonders schwierig.

1933 – 1945 "Drittes Reich"

Schülerinnen oder Schüler, die 1932 in die Sexta des Gymnasiums eintraten, besuchten in den acht Jahren ihrer Schulzeit etwa 200 politische staatstragende Schulveranstaltungen.

1933

22. März. Reifeprüfung für 25 Abiturienten (kein Zentralabitur). Erstmals wird erörtert,

ob vom Hochschulstudium abzuraten sei. Gutachten über die Charaktereigenschaften der Schülerinnen und Schüler. Voraussetzung für einen Studienplatz ist eine gute Beurteilung und "nationale Zuverlässigkeit".

Schülerzahl: 287 Jungen und 30 Mädchen

1934

Jeden Samstag allgemeiner Staatsjugendtag. "Die Schülerinnen und Schüler, die den nationalpolitischen Jugendverbänden nicht angehören, werden an den Samstagen beschäftigt mit nationalpolitischem Unterricht, Leibesübungen, Musik und Gesang und naturkundlichen Wanderungen." Der Organisationsgrad der Schüler in NS-Organisationen ist mit Ausnahme der Schüler des Konradihauses gut. (Konradiner mussten nicht in die HJ eintreten.) Die Klassenlehrer überprüften die HJ- bzw. BDM-Zugehörigkeit regelmäßig, teilweise täglich.[28] Dies führte rasch zu einer allgemeinen Zugehörigkeit in den Jugendverbänden der NSDAP.

1935

Januar: Schultheater- Aufführung: Antigone von Sophokles.

Einführung einer dritten Turnstunde; in der Oberstufe anstelle einer Lateinstunde (Kürzung von 6 auf 5 Stunden). Die 3. Turnstunde gilt für die Jungen. "Die Mädchen erhalten in den dadurch entstehenden Zwischenstunden "nationalpolitischen Unterricht".

Im Dezember außerordentliche Reifeprüfung für Offiziersanwärter.

Oktober: Eröffnung des neuen Museums des Konstanzer Gymnasiums. Finanziert durch Spenden und durch Eintritte der drei Antigone-Aufführungen. Umfangreiche Ausstellungsgegenstände: Bilder, Bücher, Handschriften, Messgewänder, u.a.

Zur Pflege des Brauchtums wird an Fastnacht am Schmotzigen Donnerstag ab 11 h frei gegeben; ebenso Fastnachtsmontag und – dienstag.

"Jüdische Schüler dürfen öffentlich nicht belobt werden", erhalten also keine Schulpreise.

Schülerzahl: 222 Schüler und 26 Schülerinnen

1936/37

Erstmals erhält "das Gymnasium" als "Schlageter-Gymnasium"[29] einen Namen:

Vollgültiges Reifezeugnis ohne Reifeprüfung an die Fahnenjunker. Den übrigen Primanern wird die schriftliche Reifeprüfung erlassen.

Vorbereitung der Unterprimaner in einem "beschleunigten und abgekürzten Lehrverfahren auf die Reifeprüfung am Ende dieses Schuljahres." 11 Unterprimaner bestehen die Prüfung am Ende des Schuljahres.

Die Mädchen dürfen an dieser Prüfung nicht teilnehmen. Zwei Mädchen werden deshalb im Dezember in die Obersekunda zurückversetzt.

Schülerzahl: 245 Jungen und 22 Mädchen; etwa ein Drittel der Schüler wohnt im Konradihaus. Die Klassen werden nach konfessionellen Gesichtspunkten eingeteilt. Alle Konradiner sind nur in Klassen mit katholischen Schülerinnen und Schülern.

1937/38

Schulreform: Einführung des acht-jährigen Gymnasiums. Verringerung der Stunden für

alte Sprachen und Religion, dafür werden mehr Sportstunden erteilt.

Verpflichtung im Unterricht über die Kartoffelkäfer zu informieren. .Mit älteren Schülern ist ein "Suchdienst auf den Feldern" einzurichten. Vor allem Angehörige der Hitlerjugend können zur Frühjahrsbestellung der Felder beurlaubt werden.

Drei Schulräume werden der NSDAP - Ortsgruppe Petershausen - gegen Miete überlassen.

1938/39

249 Schülerinnen und Schüler. Verbot für Juden, deutsche Schulen zu besuchen.

Die Stadt Konstanz wird Schulträger (zum ersten April). Schulgeld pro Schülerin oder Schüler: RM 200.-. Gesamtsumme, die an die Stadt abzuführen ist, berechnet aus der Anzahl der Schülerinnen und Schüler, RM 49800; Geschwisterbefreiung: RM 10200.- Für die Begabtenförderung (Beurteilung durch die Lehrer) können von der Reststumme 10 Prozent vergeben werden. Von 95 Gesuchen auf Ermäßigung oder Befreiung (62 von Zöglingen des Konradihauses), werden 41 abgelehnt (28 von Konradinern).

Mädchen werden nur noch zur Oberstufe zugelassen, wenn sie eine erfolgreiche Prüfung in hauswirtschaftlichen Fähigkeiten abgelegt haben.[30]

Musterung der Klasse 8 auf Kriegstauglichkeit. Von den 26 Beurteilten sind später sechs im Krieg gefallen.

Mehrere Beurlaubungsgesuche der Eltern für ihre Kinder zum Ernteeinsatz, jeweils vom NS-Ortsbauernführer unterschrieben, von der Schule genehmigt.

Mädchen fertigen im Nähunterricht Wäschestücke zur Verteilung an arme Familien durch die Abteilung "Mutter und Kind" der NS-Volkswohlfahrt.

Zur Organisation der auf acht Jahre verkürzten Schulzeit fällt die "Untersekunda" [heute Klasse 10] weg.

1939/40

Ein Drittel der Schülerinnen und Schüler nehmen an Ernteeinsätzen teil. Der Schulleiter zum Überfall auf Polen, also zum Beginn des Zweiten Weltkrieges am

1. September:

"Dann bricht der Krieg aus, zu dem uns der Wahnsinn des verhetzten Polens und der Hass und Neid Englands und Frankreichs gezwungen haben. Die Ereignisse bleiben nicht ohne, tief einschneidende Folgen für unsere Anstalt. Unser Schulgebäude wird von der Heeresverwaltung als Lazarett mit Beschlag belegt. Viele Tage räumen Angehörige der H. J, unter ihnen auch zahlreiche Schüler von uns, Schul- und Sammlungszimmer aus, bringen die Einrichtungsgegenstände der Klassenräume, die Schränke, Gerätschaften, Apparate, Instrumente, Bücher, Karten, Bilder u.a.m. aus Sammlungs- und Spezialunterrichtssälen in den wenigen uns noch zur Verfügung gelassenen Räumen unter, stellen Betten für zu erwartende Kranke und Verwundete auf und machen sich dankbar verdient um die Einrichtung des Reservelazaretts...Der Beginn des Unterrichts wird vom 4. September auf unbestimmte Zeit verschoben, weil die Einrichtung und der Ausbau der Luftschutzräume noch nicht fertig gestellt ist." [31]

Umbau des Schulhauses zum Lazarett, Wiederbeginn des Unterrichts des "Schlageter-Gymnasium" am 18. Oktober in der Zeppelinschule. Schichtunterricht bei reduzierter Stundentafel morgens - bzw. nachmittags - jeweils sechs Stunden zu 40 Minuten.[32] Mittwoch und Samstagnachmittag frei für den HJ-, bzw. BDM-Dienst.

Im Herbst treten 42 Schüler aus Rastatt und anderen aus Kriegsgründen "frei gemachten" Städten in die Schule ein

Im November werden 11, im Februar weitere 10 Unterprimaner zum Wehrdienst einberufen. "Alle, Lehrer und Jugend, beseelt der Gedanke, sich nützlich zu machen und an dem Posten, auf den man gestellt ist, ihre Pflicht zu erfüllen."

Kohleferien wegen Mangel an Heizmaterial vom 22. Januar bis 15. Februar.

17 Schüler erhalten wegen Wehrdienst ohne Reifeprüfung den "Reifevermerk".

"Das Schuljahr schließt am 20. März 1940 mit einem feierlichen Schlussakt, der, getragen von dem Sinn und Inhalt der entscheidungsvollen Gegenwart, ganz im Zeichen unserer heiligen deutschen Verpflichtung zu unserm Führer und Vaterland steht."[33]

Schülerzahl: 232

1941

Sechs Lehrer sind zum Militärdienst einberufen, darunter der Direktor Dr. Weingartner.

60 neue Schüler, darunter zwei Mädchen. 30 Sextaner bestehen die Aufnahmeprüfung. Zu Schuljahrsbeginn werden viele Schüler zum Kriegsdienst eingezogen.

An den Vormittagen nach Fliegeralarm Schulbeginn erst um 10 h. Der ausfallende Unterricht ist durch Nachmittagsunterricht zu ersetzen, soweit dies in den Schulgebäuden möglich ist.

"Die monatlichen Rundfunksendungen an die Jugend haben wir jeweils entsprechend der behördlichen Anordnung in der Aula geschlossen gehört. Sie wurden im Unterricht fruchtbar gemacht. Ferner hatten die wehrgeistigen Vorträge, die an uns herantraten, die Wirkung, die Verbundenheit von Schule und Wehrmacht zu vertiefen, den Wehrwillen und die Wehrbegeisterung zu wecken und zu fördern."[34]

1942

Die Lehrer erhalten drei Wochen Erholungsurlaub in den Sommerferien. In der übrigen Zeit sind sie bereit zum Ernteeinsatz und zur Beaufsichtigung der Schüler. Luftwaffenhelfer sind stets im Einsatz (ohne Ferien).

Weihnachtsferien am 18. 12., da am Samstag durch das Jungvolk und die Hitlerjugend Sammlungen angesetzt waren. Von 8 – 9.20 h hatte die Zeppelinschule Unterricht, dann von 10 – 11.45 das Gymnasium. Darauf "Flaggenehrung und Zeugnisverteilung".

Im Januar frei für Woll- und Skisammlung (7.1. – 12.1.) Danach Kohleferien wegen Mangel an Heizmaterial bis 19.Januar.

Einberufung der Klasse 7 zum Wehrertüchtigungslager (26. 10. – 15. 11.)

1944

Im Dezember wird das Konradihaus wird durch die Stadt beschlagnahmt; die 146 Schüler sollen nach Hause fahren.

1945

Die Weihnachtsferien werden bis 24. Januar wegen Kohlenknappheit verlängert.

Schließung der Schule am 23. April in Erwartung der Besetzung der Stadt durch französische Truppen (26. April). Bis Ende Oktober kein Unterricht.

1945- 2004

 

1945

100 Schüler der Volksschule und 30 des Gymnasiums werden von den französischen Militärbehörden im September und November zu Straßenreinigungsdiensten verpflichtet.

Kräuter und Lumpensammeln durch viele Schüler.

Politische Überprüfung von Lehrern und von Schülern in HJ-Führungspositionen; ebenso "Entnazifierung" der Bibliothek, der Lehrbücher, Karten und Bilder.

Alle Lehrer, die NS-Parteimitglieder waren, wurden vorläufig suspendiert, nach ihrer Überprüfung teilweise unter "Sühnemaßnahmen" (Gehaltskürzungen, Rückstufungen, Berufsbeschränkungen, z.B. Verbot zum Erteilen von Geschichtsunterricht) großteils wieder eingestellt. Drei wurden ausgeschlossen, einer in einem Lager interniert. Drei Zwangspensionierungen. (1947, Jugendamnestie,1950 Abschluss der Überprüfungen).

Nach einem Befehl der Militärregierung sollte die Schule am 22. Oktober wiedereröffnet werden. Dies ist aber erst nach gründlicher Reinigung und Teilrenovierung möglich. Die Schule war Kaserne für französische Kolonialtruppen gewesen. Sie hatten das Gebäude durchsucht und "Berge von Müll" im Schulhof hinterlassen. Meterhohe Strohschichten mussten entfernt werden. Auch die wertvolle Bibliothek mit ihren alten Beständen aus Handschriften und Inkunabeln und Geräte der Physik- und Chemiesammlung lagen im Schulhof. Alles muss zunächst geordnet und aufgeräumt werden. Schüler und Lehrer räumen, sichern und versuchen zu ordnen. Die ausgelagerten Schulbänke wurden aus der Stadt per Leiterwagen wieder in die Schule gebracht.

Unterrichtsbeginn am 29.10.45 mit fünf Lehrern. Im Dezember unterrichten an der Schule 14 Lehrer, drei sind nach den Militärbehörden "disponible", suspendiert und entlassen sind fünf. Von den 19 vor dem Krieg an der Schule tätigen Lehrern sind acht wieder an der Schule tätig.

Notunterricht in zwei Abteilungen (Sexta bis Untertertia, Obertertia und Oberstufe). Klassen mit 40 – 60 Schülerinnen und Schülern.

Die Zeppelinschule (heutiges Alexander-von Humboldt-Gymnasium), deren Schulhaus durch die Militärbehörden requiriert worden war, wird als Gast in das Schulhaus aufgenommen. Deshalb Schichtunterricht von 8 h – 12. 30 h und 12. 30 h – 17 h.

Ab Ende November werden weitere Lehrer durch die Militärbehörde freigegeben, damit werden die Stundenpläne entzerrt und die Klassen kleiner.

Die Verwaltungsakten der Schule werden - ohne sichtbare - Unterbrechung bei der Wiedereröffnung der Schule weitergeführt.

Schülerzahl: 366 Schüler und 32 Schülerinnen.

1946

Im Winter 1945/ 46 aus Mangel an Heizmaterial Unterricht in den Räumen des Amtsgerichts, des Landgerichts, der Hauptpost und des Liobahauses.

Im Sommer Reifeprüfung für Kriegsheimkehrer. Ihr Reifevermerk und Reifezeugnis wurde nicht mehr anerkannt. Sie waren z. T. im Frühjahr 1943 in Klasse 7 eingezogen worden.

Juni/ Juli Die Schüler freuen sich, an einer Schulspeisung teilzunehmen, die von Privatpersonen aus Kreuzlingen gestiftet worden ist.

1947

Auszug der Zeppelinschule, dafür Einzug der Volksschule Petershausen, deren Schulgebäude (bis in die 50er Jahre) als französische Schule benutzt wird.

  1. Einführung des Zentralabiturs in Baden. Damit sollte nach den Vorstellungen der französischen Militärregierung eine höherere Gerechtigkeit erzielt werden.

Zentral gestellte schriftliche Aufgaben mit anonymer Korrektur (dieses Verfahren gilt bis heute). Zunächst auch mündliche Prüfungen vor fremden Prüfungsausschüssen an anderen Schulen. In ganz Baden [Staat Südbaden] 970 Teilnehmer; davon vom Suso-Gymnasium 25.

Zentrale Aufnahmeprüfung in die Sexta (Diktat, Lesen, mündliches und schriftliches Rechnen).

1947/48

Nach der Einführung neuer Geschichtslehrbücher wird der Unterricht in deutscher Geschichte wieder erlaubt.

20-Punkte-System. Die Klasse bestanden hat, wer Durchschnitt von 10 Punkten [heute etwa die Note 3 – 4]erreicht, eine "klare Durchschnittsleistung in der Mittellage". 1949 wurden wegen der letzten Kriegsteilnehmerjahrgänge ausnahmsweise noch alle, die 8 Punkte als Durchschnitt erreicht hatten, zugelassen. Mündliche Prüfung wurde 1947 zunächst durch schulfremde Lehrer abgenommen, erst 1948 wieder von schuleigenen Lehrern.

Einführung der Oberstufenprüfung zum Übergang in die Obersekunda in den Fächern Deutsch, Französisch, Latein, Griechisch, Geschichte und Mathematik nach zentral gestellten Aufgaben. Durch diese Oberstufenprüfung sollte der Zugang zur Reifeprüfung stark eingeschränkt werden. Schüler sollten eher Berufe in Handwerk, Industrie und Handel suchen. Wer im Schriftlichen die Mittelnote erreicht (10 Punkte), hat bestanden, in Grenzfällen wird eine mündliche Prüfung durchgeführt. Viele Schüler scheitern an dieser Prüfung.

1948

Umbenennung der Schule in Heinrich-Suso-Gymnasium. Eine neue Namensgebung war notwendig geworden, da nach dem Krieg die Bezeichnung als Schlageter-Gymnasium natürlich nicht mehr tragbar war. Alle höheren Schulen der französischen Zone hatten bereits 1946 die Bezeichnung "Gymnasium" erhalten. Zur näheren Unterscheidung der drei Konstanzer Gymnasien musste ein Namen gewählt werden. Direktor Straßer schlug als Namenspatron Heinrich Suso vor, den "minniglichsten" unter den deutschen Mystikern. "Nomen est Omen. Wenn der Name Suso und nicht der des gleichfalls vorgeschlagenen berühmten Rechtslehrers Ulrich Zasius aus Konstanz gewählt wurde, so lag darin gleichzeitig ein Programm: vor dem nüchternen Verstand soll in unserm "Heinrich-Suso-Gymnasium" das Herz, das Triebwerk edlen Menschentums, herrschen."[35]

Notengebung nach dem Punktesystem: 20 Punkte entspricht der Note sehr gut. (1954 Wiedereinführung des alten Systems Notenstufen 1 – 6)

Schülerzahl: 450, darunter 60 Mädchen. in insgesamt 14 Klassen. 19 Lehrer, eine Lehrerin.

1949/50

Alle Schülerinnen und Schüler werden in einer "Mess- und Wiegeaktion" gewogen. Die Waage muss vom Kloster Zoffingen herbei geschafft werden.

Schülerspeisung: Im Mai 4830 Portionen, im Juni 8651.

449 Schülerinnen und Schüler, 15 Klassen, 21 Lehrer, 22 Klassenzimmer (davon sind fünf Räume der Volksschule Petershausen überlassen).

1950

Die Reifeprüfung wird wieder an der eigenen Schule abgelegt.

"Im großen und ganzen ist die neue Regelung der zentralen Reifeprüfung nicht abzuweisen; sie bildet einen Ansporn, die Leistungen aller Schüler des Landesbezirks gleichmäßig zu bewerten und mag auch den Zugang zum akademischen Studium etwas abdrosseln."[36]

Einige Schüler nehmen am "concours général" der französischen Militärregierung teil. Die Preisträger werden nach Mainz zum Festakt eingeladen.

Einstellung einer Schulsekretärin.

1951

399 Schüler, Schulgeld DM 200.-. Es bezahlen nur 88 den vollen Betrag. 168 Schülerinnen oder Schüler erhalten Geschwisterermäßigung, 143 Schüler und Schülerinnen einen Nachlass im Rahmen der Begabtenföderung. (Die Höhe des Schulgeldes war vor dem Krieg gleich.)

Von 51 Schülerinnen und Schülern bestehen nur 40 die Oberstufenprüfung. Sechs bestehen bereits die schriftliche Prüfung nicht, fünf weitere die folgende mündliche.

Schriftliche Arbeiten werden nur in Deutsch, Mathematik und den Fremdsprachen geschrieben, ohne vorhergehende Ankündigung. Sog. Zettelarbeiten sollen nicht geschrieben werden.

1952

Rücknahme der Oberstufenprüfung nach massivem Protest der Eltern und Lehrer.

Einrichtung eines Schülerparlaments mit "Antragsrecht zur äußeren Gestaltung des Schulbetriebs". "Ein Lehrer des Kollegiums wirkt als Beobachter mit und wägt Maß und Ziel der Verhandlungen wohlwollend aus."[37]

Kurzschuljahr: Verlegung des Schuljahresbeginns auf Ostern [wie 1923].

Aufführung der Antigone im Rathaushof.

Wissenschaftliche Exkursionen nach St. Gallen, zu den Barockkirchen Oberschwabens.

Theateraufführung im Rathaushof: Sophokles, Antigone.

Unsicherheit unter den Eltern über die Schulpolitik des Landes Baden-Württemberg:

"Wir verwahren uns insbesondere gegen gewisse Pläne im neu zu schaffenden Südweststaat die sogenannte ´differenzierte Einheitsschule ´einzuführen und damit die seit vielen Jahrzehnten bewährte Schulform der 9-klassischen höheren Schule in ihrer Wesenheit zu vernichten. Ebenso entschieden treten wir der bereits erkennbaren Absicht entgegen, am altsprachlichen Gymnasium den Unterricht in Griechisch auf 5 Jahre zu beschränken, womit das eigentliche Bildungsziel dieser Schulform ernstlich gefährdet würde." (aus einer Eltern-Resolution)

1953

Erste Fahrt von 32 Oberprimanern und 5 Oberprimanerinnen nach Bonn zum Besuch einer Plenarsitzung des Deutschen Bundestages.

Gründung des Elternbeirates.

Schulfeiern zur Verkündigung der Verfassung des Landes Baden-Württemberg.

1954

Schulfeiern: Tag der Deutschen Einheit (Feier am 16. Juni), "Märtyrer für Deutschland Ehre und Freiheit" (20. Juli). Besonderer staatsbürgerlicher Unterricht über die neue Verfassung des Landes Baden-Württemberg ab Klasse 8.

Auseinandersetzung des Elternbeirats mit dem Kultusministerium um die Reifeprüfung. Nach der Forderung der Eltern sollte die Jahresnote zu einem Drittel einberechnet werden.

14 Tage Schullandheim der Unterprima auf dem Feldberg.

Renovierung der Schule für das Jubiläum. Errichtung eines "Gedenkraumes" für die in den beiden Weltkriegen gefallenen Schüler

"Dankbar sei anerkannt, dass der Elternbeirat die finanziellen Belange und die Wünsche der Schule besonders für das Jubiläum mit Geschick und Nachdruck und nicht ohne Wirkung willig und gern unterstützte." [38]

16. – 18. Oktober 350-Jahr-Feier. Festakt im Konzilsgebäude, Festgottesdienste im Münster, der Pauluskirche und der altkatholischen Christuskirche. Schüleraufführung: "Ödipus Tyrannos", Totenehrung im neuen Gedenkraum, Schifffahrt nach Meersburg.

1957

Neue Lehrpläne für das Gymnasium

1970

Mathematisch-naturwissenschaftlicher Zug in der Oberstufe (Einführung eines Modellversuches). Die Schülerinnen und Schüler der mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse erhalten in der Klasse 12 Physik als Hauptfach, haben aber kein Latein mehr. Sie erwerben das große Latinum wird Abschluss der Klasse 11. Die Schülerinnen und Schüler im sprachlichen Zug besuchen den Unterricht in drei bzw. vier Fremdsprachen (Latein, Englisch, Griechisch, evt. freiwillig Französisch).

Gründung des Vereins der Freunde und Förderer des Heinrich-Suso-Gymnasiums e.V.; 16 Eltern als Gründungsmitglieder. Erstes Schulfest mit großem Erfolg. Fußballspiel Väter gegen Lehrer.

1971

Neue ausführliche sogenannte "curriculare Lehrpläne" für alle Fächer. Der Lehrplan von 1957 wird sukzessiv außer Kraft gesetzt.

Einrichtung eines Sprachlabors mit 17 Vollarbeitsplätzen und 15 Mithörplätzen. Aus dem Bericht eines Schülers: "Weil der Laborraum mit Teppichen ausgelegt war, müssen wir unsere Schuhe ausziehen. Als wir das erste Mal hereinkamen, sahen wir zu unserem Erstaunen unabgeschlossene Kabinen. Wir mussten uns an einen Tisch mit Schaltgeräten setzen und einen Kopfhörer aufstülpen. ...(Unser Lehrer) erklärte uns, wie man die Schalter betätigen muss. Er wusste selber nicht sehr gut Bescheid, so dass es eine lustige Stunde wurde... Manche finden das Sprachlabor eine überflüssige Geldausgabe, ich nicht. Wenn man gut arbeitet, lernt man mehr...Ein bisschen Quatsch gehört auch dazu."

Anschaffungswünsche an den Förderverein: Videorecorder ("Aufzeichnungsgerät für Bild- und Tonsendungen", Preis: ca. DM 12 000.- bis 15 000.-), "elektronischer Rechner", sog. Simulog, um den Schülern "den neuen Mathematikunterricht anschaulicher zu machen und damit mehr Spaß an diesem Fach zu vermitteln." Wanderruderboot für die Ruder-AG. Cembalo für den Musikunterricht.

Angebot in Arbeitsgemeinschaften: Französisch, Russisch, Hebräisch, Orchester, Werken, Schwimmen, Leichtathletik.

1973

Schülerzahl: 567 (359 Jungen, 208 Mädchen)

3 Klassen der mathematisch-naturwissenschaftlichen Oberstufe, insgesamt 42 Schüler und 7 Schülerinnen,

4 Klassen der sprachlichen Oberstufe mit insgesamt 43 Schülern und 27 Schülerinnen

Arbeitsgemeinschaften wie 1971, dazu Spanisch, Physik, Volley-Ball für Mädchen, Chor, Instrumentalgruppe

1978

Reform der Oberstufe; differenzierte Fächerangebot Einrichtung von Leistungskursen und Grundkursen in fast allen Unterrichtsfächern. Leistungskurse werden in der Woche 5stündig, Grundkurse 2-, bzw. 3stündig unterrichtet. Grundlegend neue Bestimmungen für die Abiturprüfung.

Einführung einer neuen Punkteskala für die Noten der Klausuren; neue Berechnung des Abiturdurchschnittes.

Der Klassenverband ist aufgehoben.

1980

720 Schülerinnen und Schüler

1981

Abstützaktion des Schulhauses wegen angeblich falscher statischer Berechnungen. Nach mehreren Gutachten erwies sich der Statik-Alarm als unnötig. In der Folge dieser Aktion Renovierung von Treppenhaus und Gängen.

1982

Umfangreiche Außenrenovation der Schule; umfangreiche Pläne zur Erweiterung der Schule durch moderne Anbauten. Kauf von "Kleincomputersystemen" für den Informatikunterricht.

1985

Beschluss der Gesamtlehrerkonferenz, des Elternbeirats und der Schulkonferenz zur Wahlmöglichkeit zwischen Griechisch und Französisch für die Klassen 9 ab Schuljahr

Vorläufiges Ende der Prüfung in Hebräisch ("Hebraikum") durch den Tod des langjährigen Lehrers. (1995/96 Wiederaufnahme des Unterrichts durch den Schulleiter Dr. Knittel.)

1986

75 - Jahr- Feier des Schulhauses, ökumenischer Gottesdienst, Festakt, Ball, Theater und Konzert.

Einführung des Faches Ethik als neues Unterrichtsfach für Schülerinnen und Schüler, die nicht am Religionsunterricht teilnehmen.

1989/90

Einführung des Zuges "Neusprachlich I" (Möglichkeit Französisch ab Klasse 9)

Umbau und Neugestaltung des alten Direktorenhauses, damit Erweiterung der Klassen- und naturwissenschaftlichen Fachräume.

Erstmals Schüleraustausch mit Schülerinnen und Schülern aus Pélussin in Frankreich

1991/92

Hospitationsbesuch von Kolleginnen und Schülerinnen aus Glauchau (ehemalige DDR)

1993/94

Beginn der "Wissenschaftlichen Vortragsreihe am Heinrich-Suso-Gymnasium" mit einem Vortrag von Dr. Barbara und Prof. Alexander Demandt über einen spektakulären Fund und "Theodor Mommsens Geschichte der römischen Kaiserzeit"

1996/97

Erstmals Durchführung eines berufsorientierenden Praktikums für Schüler an Gymnasien in der Klasse 11 (BOGY)

2002/2003

Reform der Reform der Gymnasialen Oberstufe. Leistungskurse werden für einzelne Fächer abgeschafft, Einführung von Neigungsfächern, die wöchentlich 4 Stunden unterrichtet werden. Einschränkung der Wahlfreiheit der Schülerinnen und Schüler. Einführung weiterer mündlicher Prüfungsfächer im Abitur; neue Berechnung des Abiturdurchschnittes.

2003/04

Vierhundert-Jahr-Feier mit Festakt, Kunstausstellung, Treffen der Ehemaligen, Kulturfest, Ball, Bibliotheksausstellung und Vorträgen.

Generell an allen Gymnasien Baden-Württembergs: Einführung des achtjährigen Gymnasiums. Neue Lehrpläne mit sogenannten "Standards" werden eingeführt.

Einführung des Schulprofils "Europäisches Gymnasium".

574 Schüler und Schülerinnen (273 Jungen und 301 Mädchen), 59 Lehrerinnen und Lehrer; darunter 7 Referendarinnen und Referendare.[1][39]

2009/10

Erste Eingangsklasse des Hochbegabtenzugs (HBZ)

2011

100 Jähriges Schulhaus-Jubiläum.
 

[1] zitiert nach: Wolfgang Zimmermann: Konstanz in den Jahren 1548 – 1733. In M. Burkhart, W. Dobras, W. Zimmermann: Konstanz in der frühen Neuzeit. Geschichte der Stadt Konstanz Bd. 3, Konstanz, 1991, S. 147 – 312, S. 186

Zur Gründung s.a. Konrad Gröber: Geschichte des Jesuitenkollegs und -gymnasiums in Konstanz. Konstanz, 1904

[2] nach: Lender: Beiträge zur Geschichte der Studien und des wissenschaftlichen Unterrichtes in hiesiger Stadt. Konstanz, 1833, S. 46

[3] Gröber: Geschichte, S. 219

[4] "Summarischer Inhalt der comedi von dem Leben des Heiligen Beichters Conradi, Bischoffen und Patronen zu Costanz." Mit dem Jesuiten-Theater beginnt "die eigentliche Theatergeschichte der Stadt". Fast jährlich finden in den nächsten Jahren Schul-Theater-Aufführungen statt. s. a. Ingrid Seidenfaden: Das Jesuitentheater in Konstanz. Stuttgart 1963, S. 169. Ausführliche Geschichte über die Aufführungen des Schultheaters. Liste der Jesuitendramen s. Gröber: Geschichte, S. 302 ff.

[5] Freiburg war im Frieden von Nimwegen Frankreich zugeschlagen worden, die Freiburger Universität wurde deshalb durch Kaiser Leopold nach Konstanz verlegt.

[6] Gröber: Geschichte, S. 131

[7] ebenda S. 144 ff. Verhandlungen über den Grundbesitz der Jesuiten und Berufungen von neuen Lehrern. s. a. Lender: Beiträge zur Geschichte, S. 5o f.

[8] Lender: Beiträge zur Geschichte, S. 51

[9] ebenda, S. 32. Lender ist skeptisch, ob diese Gesetze an den österreichischen Schulen durchgeführt wurden.

[10] Lender: Beiträge zur Geschichte, 1834, S. 26. Kontroverse zu diesen Bestimmungen; Begründung, warum Grammatik als "Logik der Zunge" sehr große Bedeutung habe.

[11] Bibliothek Heinrich-Suso-Gymnasium, Notenlisten

[12] ebenda, Vermerk in der Notenliste, unterschrieben von Präfekt Prof. Sulzer, Theologe, Kirchenrechtsprofessor,

Übrigens. Aufgrund der Umwälzung der politischen Verhältnisse hat unser Lyceum zusammen mit der Stadt Konstanz aufgehört, kaiserlich-königlich zu sein; und es ist nunmehr großherzoglich-badensisch. Unvergängliches erhoffe man nicht. Horaz." Aus Horaz, carmine IV, 7.7. "Immortalia ne speres, monet annus et almum quae rapit hora diem. – Unvergängliches nicht zu erwarten gemahnt dich das Jahr (Lauf des Jahres) und die den beglückenden Tag dahinraffende Stunde." Der Präfekt Prof. Sulzer hat sicherlich dieses Gedicht mit Bedacht zitiert. Er begrüßte die politische Veränderung offensichtlich nicht. (Übersetzung und Anmerkung Christian Schneider)

[13] ebenda

[14] Lender: Beiträge zur Geschichte 1837, S. 21

[15] ebenda S. 25

[16] Bibliothek Heinrich-Suso-Gymnasium; vgl. aktuelle Diskussion über die "Präsentationsfähigkeit" der Schülerinnen und Schüler

[17] Bibliothek Heinrich-Suso-Gymnasium

[18] 1954 kamen von 444 Gymnasiasten 137 aus dem Konradihaus.

[19] Bibliothek Heinrich-Suso-Gymnasium , Programm des Großherzoglichen Lyceums in Konstanz 1865 - 66

[20] evt. vergleichbar mit dem Unterricht heute über Naturphänomene in der ersten Klasse

[21] Bibliothek Heinrich-Suso-Gymnasium , Schulberichte; aus dem Circularbuch 1897: Wo noch Fotografien der kaiserlichen Familie oder des Kaisers Wilhelm I. gewünscht werden, bittet der Direktor um Meldung.

[22] Noch heute wird die "Maul-Medaille" für besondere Leistungen im Fach Sport verliehen.

[23] Dr. Kimmig unterrichtete mehrere Gruppen nach dem System Gabelsberger, der Schüler Max Joseph Metzger (vgl. s. ff.) nach dem System Stolze-Schrey. Beide Gruppen waren gut besucht.

[24] Zitiert nach: Heinrich-Suso-Gymnasium Konstanz: Jubiläumsschrift zur Feier des 350-jährigen Bestehens, Konstanz 1954, S. 15

[25] Erich Bloch: Das verlorene Paradies. (Bearbeitet Werner Trapp) Sigmaringen, 1992 (Konstanzer Geschichts- und Rechtsquellen NF 33), S. 42 ff

[26] vergleiche S. ++ ff

[27]Bibliothek Heinrich-Suso-Gymnasium , Eintrag in Stammtischbuch Pennal: "Bursche" Wörner, der im Januar 1914 die patriotische Rede gehalten hatte und das Kaiserhoch ausgebracht hatte, fällt bereits in den ersten Kriegswochen. Johann Grimm (s. Bild) ist ebenfalls gefallen.

[28] Gespräch mit Frau Edith Knapp, Abiturjahrgang 1938

[29] s. S. ++++Schulnamen für die NS-Propaganda: "Albert-Leo-Schlageter-Gymnasium"

[30] Bibliothek Heinrich-Suso-Gymnasium, Bescheinigung über die erfolgreich abgelegte hauswirtschaftliche Prüfung für folg. Schülerinnen: Jordan Heidi, Keller Sigrid, Ehebald Brigitte, Lenz Hannelore, Senn Birgit, Jost Ricarda, Rothemann Brigitte (7.10. 1938)

[31] Bibliothek Heinrich-Suso-Gymnasium, Jahresbericht 1939

[32] Aus dem Aufsatz eines Untertertianers zum Thema "Zwei Schulen in einem Haus":" Die Schüler beider Schulen konnten aber nicht gleichzeitig Unterricht haben, denn so viele Klassenzimmer standen nicht zur Verfügung. Es kam nun zu einer uns nicht unwillkommenen Änderung. In der einen Woche haben die Schuler des Schlageter-Gymnasiums am Vormittag Unterricht und die der Oberrealschule am Nachmittag…Natürlich wären wir viel lieber in unserem alten Schulhaus in der Neuhauserstraße geblieben, aber das Opfer, das wir für verwundete und kranke Soldaten bringen müssen, haben wir als unseren Beitrag im Kriege aufgefasst und diese Umstellung zum Wohle des Vaterlandes gerne ertragen… Der jetzige Zustand wird nicht immer bestehen bleiben. Nach dem Sieg und Kriegsende können wir sicher wieder in unser Albert-Leo-Schlageter-Gymnasium zurückkehren. Darauf freuen wir uns." (Der Aufsatz wurde von Dr. Dr. Franz Platz zur Verfügung gestellt.)

[33] Schulbericht 1939/40

[34] Bibliothek Heinrich-Suso-Gymnasium, Jahresbericht 1939/40

[35] Humpert, ebenda, S. 50

[36] Humpert, Theodor: Jubiläumsschrift zur Feier des 350 jährigen Bestehens. Konstanz, 1954, S.52

[37] ebenda, S. 56

[38] Bibliothek Heinrich-Suso-Gymnasium, Jahresbericht des Direktors 1954/55

Wilfried Danner

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